Tan Tui
12er-Reihe Tan Tue-Stil in Solo- & Partnerformen
In KungFu-Kreisen heißt es: "Ist dein Tan Tue gut, dann ist dein Kung Fu gut!“
Als Basis werden in der Kampfkunst die Tan Tue, eine Nord-Shaolin Grundschule in 12 Formen unterrichtet. Tan Tue heißt übersetzt ,,Federnde - Springende - Tretende Beine“ (englisch: Springing Legs). Tan Tue ist einer der 5 Hauptsektionen der Nord-Stile. In vielen nördlichen und südlichen Kung Fu-Stilen gilt die Praxis des Tan Tue als grundlegend und Voraussetzung für das Erlernen höherer Formen.
Tan Tue ist ein eigenständiger Stil, der in 12 Folgen gelehrt wird. Die Essenz liegt in der Bein- und Körperarbeit sowie in der Hand- und Beintechnik. Jede Tan Tue ist eine Aneinanderreihung von Angriffs-, Abwehr- und Kontertechniken, bei denen Körperbeherrschung, Bewegungsgefühl, Grundtechniken, Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Koordination von Atmung mit der Bewegung, Harmonie in der Bewegung, Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung und Konzentration aufeinander aufbauend trainiert werden.
Tan Tue trainiert Körperkontrolle, Koordination, Kondition und den Kampfgeist.
Zu den 12 Tan Tue gibt es festgelegte Partnerübungen, in denen der Schüler zum einen eine der möglichen Anwendungen der Tan Tue-Techniken in einer fortlaufenden Bewegung (als Schleife), zum anderen Grundfähigkeiten für den Freikampf wie Distanzgefühl, Timing, Aufmerksamkeit, Reaktion, Schnelligkeit sowie die Anwendung von Verteidigungstechniken erlernt.
Tan Tue wurde in der Linie von Groß-Großmeister Prof. Chang, Dung Sheng (siehe Ahnentafel) und Großmeister Hwang Ching Zeng nach Deutschland gebracht.
Tan Tue Chang Quan
Die Tan Tue sind eine traditionelle chinesische Kampfkunst mit einer langen Geschichte. Sie sind ursprünglich eine der fünf Hauptstile der nördlichen Schule. Im früheren China waren viele Kampfkünstler auf diesen Stil spezialisiert und verbreiteten ihn über ganz China, vor allem jedoch nach Henan, Hebei, Shantung und Shanxi sowie in einige Überseeländer.
Die Tan Tue sind eine der Haupt-Kampfkünste der Hui-Minderheit in China. Ein chinesisches Wushu-Sprichwort heißt "Zwischen Beijing und Nanjing kommen die besten Tan Tui - Kämpfer aus dem Islam (der Hui Religion)". Der Begründer der Tan Tue war Cha shang yir, genannt Cha Mi Er (1568 - 1644), ein Angehöriger der Hui - Minderheit aus Xinjiang im Nordwesten von China während der Ming Dynastie (1368 - 1644).
Während seiner Jugendjahre wurde die chinesische Küste durch japanische Piraten gefährdet. Die Kaiser der Ming Dynastie schickten ihre Truppen an die Küste um die Feinde zurückzuschlagen. Cha Mi Er trat in die Armee ein und ging mit ihr nach Süd- China. Nachdem jedoch die Transportmöglichkeiten in dieser Zeit so bescheiden waren, mussten Truppen enorme Distanzen in den Südosten Chinas unter sehr harten Bedingungen zu Fuß zurücklegen. Beim Überwinden von Bergen und durchqueren von Flüssen wurde Cha Mi Er krank und konnte nicht weiterreisen, noch bevor die Front erreicht wurde. Er wurde zur Erholung in einem Bergdorf in Guanxian in der Shantung Provinz zurückgelassen und erholte sich innerhalb einiger Monate vollständig.
Es war Herbst, die Bauern der Umgebung beendeten Ihre Arbeiten und begannen auf Ihren Feldern reiten und schießen zu üben. Aus Dankbarkeit für die Hilfsbereitschaft der Bauern entschloss sich Cha Mi Er dazu, den Leuten Tan Tue beizubringen, die er selbst seit vielen Jahren praktizierte. Diese Kunst war den Leuten sehr willkommen, und die Kampfkunst verbreitete sich schnell in der Umgebung.
Später nannten die Leute die Tan Tue nach Ihrem Begründer Cha'chuan mit Cha als der ersten Silbe des Namens von Cha MI Er.
Ursprünglich bestand die Kunst aus 28 Abläufen. Diese wurden dann zu 10 / 12 Routinen zusammengefasst. Dies also ist der Ursprung der Tan Tue und der Hintergrund, warum Liaocheng in der Guanxian Gegend in der Shantung Provinz als die Geburtsstätte der Tan Tue gilt.